Kurz und gut: Alben von Andreas Dorau, Ekki Maas und Pale Lights

Andreas Dorau by Sönke Held

Die Sounds & Books-Reviews zu den aktuellen Alben von Andreas Dorau, Ekki Maas und Pale Lights

von Gérard Otremba

Für die neue Ausgabe der „Kurz und gut“-Rubrik bei Sounds & Books habe ich das neue Album der Hamburger Musik-Legende Andreas Dorau „Im Gebüsch“, das erste Soloalbum von Erdmöbel-Bassist Ekki Maas sowie die neue Platte der amerikanischen Gitarren-Indie-Pop-Band Pale Lights, „Waverly Place“, unter die Lupe genommen.

Andreas Dorau: Im Gebüsch

60 Jahre Andreas Dorau. Der Hamburger Musiker hat mit „Im Gebüsch“ ein neues Album aufgenommen und veröffentlicht es just an seinem runden Geburtstag. „Im Gebüsch“ folgt auf das 2019

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erschienene „Das Wesentliche“ und zeigt Andreas Dorau in gewohnter Schrulligkeit. Schon der erste Vorabtrack „Auf der Weidenallee“ war ein herrlicher Zugang zum neuen Werk. Pointierter kurzer Text und ein wunderbarer Tanzbeat. Und weg sind die Sorgen. „Das ist nur Musik“ heißt der anschließende Song auf dem Album, aber es ist halt Musik von Andreas Dorau. Jede Menge Electro-Indie-Disco-Pop, häufig sehr verspielt, mitunter überaus charmant.

Es mag vielleicht überzeugendere Alben in der Karriere Doraus geben, aber das lässige „Ich bin ich nicht“ treibt einem mal wieder ein Lächeln ins Gesicht, das funky groovende „Ich sein“ schließt man schnell ins Herz und „Mein englischer Winter“ fängt die derzeitige Jahreszeit dann auch perfekt ein. Und am Ende wird es mit „Die Vergangenheit war gestern wieder da“ noch dezent schwermütig. Ein Andreas Dorau kann das alles.

„Im Gebüsch“ von Andreas Dorau erscheint am 19.01.2024 bei Tapete Records. (Beitragsbild: Andreas Dorau von Sönke Held)

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Ekki Maas: Soloalbum

Schlicht „Soloalbum“ nennt Erdmöbel-Bassist Ekki Maas sein Solo-Debüt. Die vertrauten Kollegen seiner Stammband waren dann am Album auch nicht beteiligt. Nebst Produktion und Gesang spielte Maas fast alle Instrumente selbst ein, lediglich die Schlagzeuger Eric Pfeil, Marcus Rieck und Chris Dewueb halfen, und bei „Lass sie alle rein“ ist Wolfgang Proppe am Klavier zu hören. Man fühlt sich bereits nach dem ersten Hördurchgang ähnlich geborgen wie bei den Erdmöbelalben. Songs wie „Ein ganz normaler Tag“ und „Das Ende des Tunnels“ versetzen einen gefühlsmäßig in die Siebziger-Jahre, Letzterer und „Wind“ verweisen soundtechnisch durchaus auf Erdmöbel hin.

Und sind ähnlich eingängig wie der smarte und charmante Indie-Sixties-Pop des Openers „Zuhause“. Ekki Maas schaut mit einem Augenzwinkern auf seine Kindheits- und Jugendzeit („Torwart“), zeigt dir Tücken des modernen Lebens auf („Pushtanapp“) und beendet das Album auf geradezu wehmütige Art („Rette mich“). Und es macht richtig Spaß, das Soloalbum von Ekki Maas.

„Soloalbum“ von Ekki Maas erscheint am 19.01.2024 bei Jippie! Industrie.

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Pale Lights: Waverly Place

Eine Veröffentlichung des feinen Augsburger Labels Kleine Untergrund Schallplatten kann man längst nicht mehr ignorieren. Wer auch nur ansatzweise sein Herz an den Indie-Pop verloren hat, der wird bei KUS regelmäßig bestens bedient. Das gilt natürlich auch für die vor Wochenfrist veröffentlichte neueste Platte. „Waverly Place“ von Pale Lights enthält diverse Songs, die bisher auf Compilations, als 7“ oder digital bei Bandcamp erschienen sind. Aber das Tolle an „Waverly Place“: Das Album hört sich gar nicht wie eine Zusammenstellung bereits an anderer Stelle veröffentlichter Songs an.

Vielmehr hört sich „Waverly Place“ wie aus einem Guss an. Die ganz hohe Schule des Gitarren-Indie-Pop. Pale Lights klingen wie die Go-Betweens in ihren besten Zeiten, man hört auch Veronica Falls durch und liebreizenden, sonnendurchfluteten Sixties-Pop. Jeder Song ein Volltreffer, von „You And I“ über „Fourteen Stories Tall“ und „Come In The Spring“ bis zu dem von Sounds & Books bereits vorgestellten „Through The Lychgates“. Einfach nur herrlich.

„Waverly Place“ von Pale Lights ist am 12.01.2024 bei Kleine Untergrund Schallplatten erschienen.

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